1950
Turing Test
Der britische Mathematiker Alan Turing bewies, dass seine selbst entwickelte Rechenmaschine „Turingmaschine“, in der Lage wäre, kognitive Prozesse auszuführen, wenn diese sich in mehrere Einzelschritte zerlegen und durch einen Algorithmus darstellen lassen. Damit legte er die Grundlage für das, was wir heute unter künstlicher Intelligenz verstehen.
1956
Entstehung des Begriffs ,,künstliche Intelligenz“
Zahlreiche Wissenschaftler trafen sich 1956 zu einer Konferenz am Dartmouth College im US-Bundesstaat New Hampshire. Sie vertraten die Meinung, dass Aspekte des Lernens sowie andere Merkmale der menschlichen Intelligenz von Maschinen simuliert werden können. Dafür wurde vom Programmierer John McCarthy der Begriff „künstliche Intelligenz“ vorgeschlagen. Während der Konferenz wurde das erste KI-Programm namens „Logic Theorist“ der Welt geschrieben, welches mehrere Dutzend mathematische Lehrsätze beweisen konnte.
1966
Eliza, der erste Chatbot
Joseph Weizenbaum, ein deutsch-amerikanischer Informatiker, entwickelte ein Computerprogramm namens ,,ELIZA“, das zeigen sollte, wie Computer über ,,Natural Language“ mit Menschen in einen Dialog treten können. Die bekannteste Form von ,,ELIZA" simulierte eine Psychotherapie, bei dem der Computer Aussagen, die von Menschen eingetippt wurden, nach Stichwörtern durchsuchte und in abgewandelter Form zurückspielte. Das Programm war sehr erfolgreich, da es nach bestimmten Logiken vorprogrammiert war.
1972
K.I. gelangt in die Medizin
Künstliche Intelligenz namens ,,MYCIN" findet ihren Weg in die Praxis: Das von Ted Shortliffe an der Stanford University entwickelte Expertensystem wird zur Behandlung von Krankheiten eingesetzt. Sie sollte bei der Diagnose und Therapie von Infektionskrankheiten unterstützen. MYCIN analysiert zahlreiche Parameter, um Erreger zu identifizieren und die besten Antibiotika für den Patienten zu empfehlen.
1986
„NETtalk“ spricht
Terrence J. Sejnowski und Charles Rosenberg brachten ihrem Programm „NETtalk“, durch die Eingabe von Beispielsätzen und Phonem-Ketten das Sprechen bei. Ihr Programm „NETtalk“ konnte Wörter lesen und korrekt aussprechen sowie das Gelernte auf ihm unbekannte Wörter anwenden. Damit war es eines der ersten künstlichen neuronalen Netze, das in Ihrem Aufbau und Ihrer Funktion dem menschlichen Gehirn ähnelte.
1997
Computer schlägt Schachweltmeister
Die KI-Schachmaschine „Deep Blue“ der Firma IBM schlug 1997 den amtierenden Schachweltmeister Garry Kasparov in einem Schachturnier. Dies galt als historischer Erfolg der Maschinen in einem Bereich, der bislang vom Menschen dominiert wurde. Deep Blue lernte das Spiel im Gegensatz zu den heutigen Systemen nicht, sondern schlug ihren menschlichen Gegner durch ihre geschickte und schnelle Rechenleistung.
2011 K.I. „Watson“ gewinnt Quizshow
In einer US-amerikanischen TV-Quizshow trat das Computerprogramm „Watson“ in Form eines animierten Bildschirmsymbols an und gewann gegen ihre menschlichen Mitspieler. Damit bewies „Watson“, dass es die natürliche Sprache verstand und schnell auf schwierige Fragen antworten konnte.
2014
Entwicklung der GANs
Ian Goodfellow, ein amerikanischer Informatiker stellt erstmals die Technologie GANs (Generative Adversarial Networks) vor. Diese sind eine Gruppe von Algorithmen des unüberwachten Lernens, die für kreative Anwendungen eingesetzt werden können. Sie werden unter anderem auch zur Erstellung fotorealistischen Bildern, zur Modellierung von Bewegungsmustern in Videos, zur Erstellung von 3D-Modellen von Objekten aus 2D-Bildern und zur Bildbearbeitung astronomischer Bilder verwendet.
KI erreicht den Alltag
Ebenso bahnte sich die künstliche Intelligenz, Ihren Weg durch die Weiterentwicklung von Hard- und Softwaresystemen, in das tägliche Leben der Menschen ein. Leistungsstarke Prozessoren und Grafikkarten in Computern, Smartphones und Tablets ermöglichten es, auf KI-Programme zuzugreifen. Besonders Sprachassistenten gewannen zu dieser Zeit an Beliebtheit: 2011 kam Apples ,,Siri“ auf den Markt, 2014 stellte Microsoft die Software ,,Cortana“ vor und Amazon Echo präsentierte 2015 den Sprachdienst ,,Alexa“.
2016
ALPHAGO knackt GO
Wegen Ihrer Komplexität galt das Spiel GO, über einen langen Zeitraum, für die künstliche Intelligenz als unlösbar. Googles ,,AlphaGo" lernte, mithilfe des Reinforcement Learnings, das Spiel und trat 2011 gegen einer der besten Spieler an und schlug diesen 4:1.
2018 KI debattiert über Raumfahrt und vereinbart einen Friseurtermin
Im Juni 2018 nahm das von IBM entwickelte Programm „Project Debater“ an einem Rededuell über komplexe Themen mit zwei Debattiermeistern teil– und schnitt dabei beachtlich ab.
Zuvor demonstrierte Google auf einer Entwicklerkonferenz, wie die K.I. „Duplex“ bei einem Friseur anrief und im Plauderton einen Friseurtermin vereinbarte -ohne das der andere an der Leitung merkte, dass er mit einer Maschine sprach.
Warum ist die K.I. erst heute so präsent in unserem Alltag?
Durch die Kommerzialisierung verließ die künstliche Intelligenz die Forschungslabore und nahm ihren Einzug in unseren Alltag. Der Hauptgrund dafür sind zum einen leistungsfähigere Computersysteme und KI-Verfahren und zum anderen die hohe Anzahl an digitalen Daten, wie z. B. Bilder und Dokumente, die inzwischen überall gespeichert und gesammelt werden können. Durch diese Möglichkeit lassen sich Algorithmen erfolgreich trainieren und zahlreiche Prozesse in unterschiedlichsten Branchen und Unternehmen automatisieren.